In vielen Bereichen der sozialen Beratung - besonders vor dem Hintergrund sensibler Themen - spielt die Möglichkeit einer niedrigschwelligen und anonymen Beratung eine zentrale Rolle. Niedrigschwelligkeit meint in diesem Zusammenhang, dass Ratsuchende möglichst schnell und unkompliziert auf das Angebot der jeweiligen Online-Beratung zugreifen können. Nachfolgend werden wichtige Voraussetzungen und Empfehlungen hierfür diskutiert.
Niedrigschwelligkeit durch webbasierte Software
Unsere tägliche Kommunikation findet heutzutage größtenteils über unser Handy statt. Da liegt es doch nahe, ein Hilfsangebot über eine Handy-App anzubieten, oder?
Nicht unbedingt. Hier sollte man sich sehr genau den jeweiligen Einzelfall ansehen. Jede Art von App, die man sich in einem ersten Schritt herunterladen und installieren muss, steigert die Dauer und Komplexität, um in die Beratung zu kommen. Gleichzeitig kann eine Beratungsapp auf dem Handy für Erklärungsnot gegenüber dem Partner, Familie und Freunden sorgen. Niedrigschwelliger ist eine browserbasierte Webanwendung, auf die über alle Endgeräte (Smartphone, Tablet, PC) und ohne die Notwendigkeit der Installation einer lokalen App zugegriffen werden kann.
Zugang zum Online-Chat ohne Angabe personenbezogener Daten
Bevor man einen Online-Chat betreten kann, wird man in der Regel eine Art von Anmeldung durchlaufen. Will man diese niedrigschwellig und anonym halten, sollte man auf die häufig obligatorische Angabe einer E-Mail Adresse, Klarnamen oder anderer personenbezogener Daten verzichten. Es empfiehlt sich die Kombination eines selbst gewähltes Pseudonyms und Passworts. Wiederholte Besuche und die optionale Zuordnung historischer Chat-Verläufe können daraufhin über das Pseudonym erfolgen. Möchte man Besuchern auch in Zeiten, in denen der Chat nicht besetzt ist, die Möglichkeit geben, Nachrichten zu hinterlassen, so lassen sich diese verschlüsselt speichern. Sobald sie vom Beratungsteam beantwortet sind, lassen sich die Antworten unter einer vorher erzeugten URL einsehen.
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